Dienstag, 19. September 2017

Weißwurschtsalat





Mei, der Bayer, gell!

Schnell ist er dabei SAKRILEG! zu schreien, wenn es um seine geliebte Weißwurscht geht. Wenn man sie nach 12 Uhr isst, jammert er, der Bayer. Auch wenn man sie mal braten will fängt er das Gezeter an. 

Soll er sich mal nicht so anstellen, der Bayer ... denn die Weißwurscht ist eine Vielseitige und kann mehr als nur gezuzellt zu werden. Ich finde, die Weißwurscht muss ihrer reinen Zuzilität erhoben werden und endlich ihr ganzes Potential ausschöpfen ... sei es als Tempura, als Schnitzel, als BBQ-Variante oder als Salat.

Apropos Salat ... den macht man so:

Zutaten 

Pro Person
  • eine Weißwurscht (gehäutet und gewürfelt)
  • ein Cornichon (fein gewürfelt)
  • 2 bis 3 Wachteleier (halbiert)
Sonstige Zutaten (bei 6 Personen)
  • Pfeffer, Salz
  • 100 gr Rukkola (gehackt)
  • 50 gr Schnittlauch (gehackt)
  • 50 ml Sahne
  • 2 El Joghurt
  • 1 Tl süßer Senf
  • 1 Tl Wasabi
  • 1 El Mayo
Optional (fakultativ ... kann man machen ... muss man nicht)
  • eine Avocado dazu
  • ein paar fein gehackte Radieserl schaden nicht
  • Kapern dazu? JA WARUM DENN NUCHT?
  • Sardellen? Sardellen!! Das ist ja mal eine gute Idee!
  • Echt? Bacon dazu? Sie Schlawiener! Aber bitte! Aber nur, wenn Sie ihn zuvor schön kross auslassen!
  • Eine Chili-Schote dazu ... aus reiner Hinterhältigkeit ... können Sie machen.
  • Erbsen. Doch. Auch das ist eine interessante Kombination!
So geht’s
  • Sahne mit Senf, Wasabi, Joghurt und Mayo mit einer Prise Pfeffer und Salz gut mischen (am besten in ein Schraubglas geben und herzhaft schütteln).
  • Alle übrigen Zutaten nun du dem Dressing geben und gut mischen.
  • mit ein bisserl Schnittlauch oder dekorativen Sprossen bestreuen ... das Auge isst ja schließlich mit.
  • Lecker! 
Guten Appetit!

Sonntag, 5. März 2017

Bacon Marmelade

Alles ist besser mit Bacon. Das gilt als wissenschaftlich belegt und ist eigentlich eh klar.

Das gilt auch und besonders für Marmelade. Wir probieren es deshalb mal mit einer Bacon-Marmelade ... süß ... bißchen scharf ... zwiebelig ... ziemlich geil!

Kleines EiBrot mit BaconMarmelade - Foto: Vivi D'Angelo

Zutaten

600 gr Bacon - gewürfelt
600 gr Zwiebeln - fein gewürfelt
2 Knobizehen
2 TL El Avion Pimenton Picante (oder ein anderes scharfes geräuchertes Paprika Pulver)
1 EL süßes Paprikapulver
80 gr Muscovadozucker oder braunen Zucker oder Palmzucker
50 ml dunklen Balsam-Essig
1 - 3 fein gehackte Chilischoten (je nach individueller Lust auf Schärfe)
120 ml Bourbon

So geht's

  • Den Speck bei mittlerer Hitze in einer Pfanne auslassen. Er soll rundum schön gebräunt sein. Wenn das BaconFett rundum schäumt ist es soweit. Das kann dauern ... leicht 45 Minuten. Lieber kleinere Hitze und mehr Zeit lassen - dazwischen immer wieder mal umrühren.
  • Den Speck mit einer Siebkelle aus dem Fett nehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
  • Das Baconfett abgießen (NEEEEEEEIN! Nicht WEGgießen - schön in einem Glas auffangen - damit lässt sich vortrefflich anbraten ... vom SpiegelEi bis zur Bratkartoffel.)
  • 4 EL Baconfett zurück in die Pfanne und die Zwiebeln dazu, glasig werden lassen, dann den Zucker dazu. 1 Minute karamellisieren lassen, dann den Knoblauch dazu. 1 Minute mitbraten, dann das Paprikapulver und die Chili dazu. 

  • 1 Minute die Gewürze mit den Zwiebeln durch die Pfanne bewegen, dann mit dem Whisky aufgießen und 3 Minuten einkochen lassen.
  • Dann kommt der Ahornsirup dazu und der Essig. Kurz aufkochen lassen.
  • Dann kommt der Bacon zurück in die Pfanne. Hitze reduzieren und 30 Minuten bei kleiner Hitze köcheln lassen.
  • Die Marmelade dann heiß in Schraub- oder Weckgläser verteilen.
Schmeckt riesig zu Käse, Ei, Steak oder Bacon ... ja warum denn auch nicht?

Spielereien
  • Cipottle-Tabasco dazu: Das macht das ganze noch etwas rauchiger und ein bisserl schärfer.
  • Bacon-Caramell: 150 gr Werthers Echte KaramellBonBons und 100 ml Sahne schmelzen und 2 EL der Marmelade dazu geben ... obszön zu Schokokuchen!
  • Mit der Schärfe experimentieren: HABANEROS!

Freitag, 3. Februar 2017

Pulled Pork

Wir springen mittenrein in die Welt des topaktuellen HipsterFoods. Aber hier ausnahmsweise mal zu recht, denn Pulled Pork ist wunderbar abwechslungsreich, wunderbar lecker und wunderbar einfach.

Doch erst etwas Theorie.

Warum heißt das "Pulled Pork" eigentlich Pulled Pork? Fangen wir beim Ringelschwanz an. Also hinten. Beim Pork. Es geht um Schweinefleisch. Jawoll. Und das wird so lange und so schonend gegart, dass man es danach ganz lässig und stressfrei mit zwei Löffeln oder den Fingern auseinander zupfen kann. Und zupfen ist im wesentlichen das gleiche wie ziehen und ziehen heißt auf englisch "to pull". Voila: Pulled Pork! Was neben vernünftigem Fleisch die wichtigste Zutat ist, das ist Zeit! Pulled Pork ist kein Hektiker-Gericht.

DAS FLEISCH

Wie immer, wenn es um Fleisch geht, ist die Qualität wichtig. Es handelt sich um ein Lebewesen und um ein Lebensmittel. Und das erfordert Respekt. Fetten Respekt. ReSPECKt. Also nicht beim Fleisch sparen sondern ein schönes Bioschwein kaufen. Gerne ein Duroc. Oder, wenn es besonders edel sein darf: ein Iberico. Das Iberico-Schwein lebt sein ganzes Leben lang draußen und frisst Eicheln.
Welches Stück nimmt man da denn nun? Ich finde, am besten funktioniert es mit einem Nacken. Der Schweinenacken ist schön fett durchzogen und wird butterzart! Es klappt auch auch mit Kombinationen - zumBeispiel Schulter und Bauch - doch zur Wiederholung - mein Tipp: Nacken!

Und, ebenfalls zur Wiederholung - sprechen Sie mir nach: Ich werde kein Billigfleisch kaufen! Bitte!!

DIE VORBEREITUNG - DER RUB

Bevor das Fleisch irgendeine Form von Hitze sieht, bekommt es eine Massage und ein Peeling. Dazu wird eine Gewürzmischung in das Fleisch massiert und diese Gewürzmischung macht man natürlich idealerweise selbst. Bei der Zusammenstellung kann man sich austoben und rumexperimentieren.

Mein Basis-Rub stellt sich aus folgenden Zutaten zusammen, die ich einmal gründlich durch den Mörser jage (das reicht locker für einen 2 Kilo Nacken - und ein 2 Kilo Nacken reicht für etwa 8 bis 10 wirklich Hungrige):

  • 2 Sterne Sternanis
  • eine guuute Prise grobes Meersalz
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Chilischote
  • 1 TL Koriandersamen
  • 1 TL Senfsamen
  • 1 EL schwarze Pfefferkörner
  • 2 TL brauner Zucker (am besten: Kokosblütenzucker)
Was sich auch immer gut dazu macht ist Ingwer. 

Die gut durchgemörserte Mischung ordentlich in das Fleisch massieren und dann 2 Stunden in Ruhe lassen.

Soll das Fleisch in den Ofen und nicht auf den Grill, dann gebe ich dem Rub noch eine ordentliche Prise Rauchsalz und einen EL spanischen Räucherpaprika dazu.


WIE KOCHT MAN DAS?

ACHTUNG: Wer es einfach und unkompliziert haben will, der scrollt bitte gleich zu Variante B - ZUBEREITUNG IM OFEN.

A - BBQ

Klassisch ist die Zubereitung auf dem Grill. Im Rauch. Oh jaaaaaa. Gegrillt wird indirekt - idealerweise auf einem Smoker oder in einer Kugel.

In der Kugel heize ich eine Seite ein und Stelle in die Mitte eine Schale mit Wasser und einem guten Schuss Essig. Über die Schale kommt das Fleisch auf den Rost und auf die Kohle kommen eingelegte Holzspäne. Ich nehme HickorySpäne, die ich ich vorher in Apfelsaft, Essig und Wasser einlege (das kann man schon am Tag davor). Die Holzspäne müssen feucht sein, damit sich Rauch entwickelt. Deshalb heißt es ja auch "smoken".

Links die Kohle, rechts die Wanne mit Wasser und einem Schuss Essig
Fleisch über die Schale
Das Smoke ist aufwändig und dauert mindestens 12, gerne aber auch mal 20 Stunden - das hängt vom Fleisch, der Temperatur, der Erdkrümmung, der Außentemperatur, der generellen Gammastrahlung und wasweißichnochalles ab.

Wichtig ist: Nicht die Panik bekommen und Ruhe bewahren!

Sinnvollerweise piekst man ein Fleischthermometer in den Nacken. In den auf den Grill, nicht in den eigenen - wie sind Sie denn heute drauf ... bitte KONZENTRIEREN SIE SICH! ... danke!
Ziel ist es schön langsam bei einer Innergrilltemperatur zwischen 100 und 120°C eine Kerntemperatur zwischen 88 und 92° C zu erreichen. Und das dauert eben so lange, wie es dauert.

Alle 1,5 Stunden sollten Sie die Kohle kontrollieren, nachfüllen. Neue Räucherspähne braucht es nicht zwingend, da nach meinen Grillexperimenten das Raucharoma am Anfang ins Fleisch zieht und durch weiter räuchern nicht zwingend verstärkt wird. Bei jeder Kontrolle würde ich das Fleisch wenden.

Panisch wird man gerne dann, wenn es zwischendurch mal einfach nicht weiter geht mit dem Temperaturanstieg. Das ist ganz normal! Das nennt der austrainierte Grillologe "Plateau-Phase". Schon nach rund 4 Stunden ist die Kerntemperatur bei 60°C und da denkt der Grillneuling gernen "höhöhö ... dann isses ja gleich soweit ... ich schneide schon mal die Semmeln auf". Glückwunsch - Sie haben dann trockene Semmeln. Die erste Plateau-Phase hat man meist zwischen 65 und 70° C und da kann es auch einfach mal für ein paar Stündchen dabei bleiben. Nich nervös werden. Bier dekapsulieren. Anstoßen. Zurücklehnen und nen Mop machen. Wat? Na sie brauchen doch was zum Moppen! 

DAS MOPPEN

Wenn die Kerntemperatur die 70° geknackt hat, dann beginnt das Moppen - damit meint man das regelmäßige bestreichen mit einer Marinade. Wer es sich einfach machen will, der kann hier eine fertige BBQ-Soße nehmen. Wenn man sich aber so viel Arbeit mit einem Stück Fleisch macht, dann kann und sollte man aber auch diese Marinade selbst machen.

Hier mal eine Anregung:

Ich schnappe mir ein paar Kellen Flüssigkeit aus der Wanne unter dem Nacken. In einem Löffel Ghee schwitze ich eine fein gehackte Zwiebel glasig an. Ablöschen mit einem guten Schuss Bourbon. Wenn man durch die Grillerei angestachelt in Flammenlaune ist, dann kann man hier auch flambieren! Dann gieße ich die Flüssigkeit aus der Wanne an. Aufkochen. Jetzt würze ich mit etwas Rauchsalz, einer  Chilischote und einem EL braunem Zucker und geben eine Dose passierte Tomaten dazu. Das wieder kurz aufkochen und ich habe eine sensationelle BBQ-Soße, die sich toll zum Moppen eignet.

Was man auch noch hinzufügen kann:
  • Knoblauch
  • Ingwer
  • Senf
  • Kräuter
Zum Moppen eigenen sich auch koreanische Soßen, etwas die Marinade für Bulgogi. 

Wenn der grillende Moppel die Soßenentscheidung getroffen hat, dann kann das Moppen beginnen. Immer dann, wenn man die Kohle checkt, also alle 1,5 Stunden, wird gemoppt. Also das Fleisch einmal rundum eingepinselt.

Der Moppel will bepinselt werden

 Wenn nun irgendwann das Fleisch seine angestrebte Kerntemperatur hat, dann sieht es etwa so aus:


Dann kann man sich ans zerrupfen machen:

gepulled es ist
Dann verpasse ich dem Fleisch nochmal eine Marinade: Es bekommt einen Schlenker mit dem restlichen Mop, einen guten Schuss Essig und eine Kelle aus der Flüssigkeit der Wanne.

Und jetzt kann man sich das schönste Sandwich der Welt bauen! Mmmmmm!



B - ZUBEREITUNG IM OFEN

Wer jetzt keine Zeit oder keine Nerven hat 20 Stunden lang um so ein Stück Fleisch herumzuschlawenzeln oder wer keinen Grill hat oder wenn grade Winter ist mit -20° C und Eisregen und Wirbelsturm - dann ist der Ofen auch eine Alternative. Das geht tatsächlich total stressfrei und super einfach.

Wir beginnen am Tag vor dem geplanten Verzehr, da das Fleisch über Nacht im Ofen bleibt!

Den Ofen auf 180° C vorheizen.

Nach dem Rub geht es in einen Bräter. Ich gebe dem Fleisch im Bräter gerne noch einen Schuss Flüssigkeit dazu: Apfelsaft, Ananassaft, ein Schuss Rotwein ... tun Sie, was ihr Herz ihnen sagt!

Das Fleisch im Bräter

Der offene Bräter bleibt bei 180° C ca. 1 Stunde im Ofen. Dann wird der Bräter mit einem Deckel abgedeckt und die Temperatur auf 95° C reduziert. So schmurgelt das Schwein jetzt vor sich hin, bis man es braucht - mindestens 12 gerne aber auch 20 Stunden.

Im Ofen entfällt das Mopping, da das Fleisch die ganze Zeit im eigenen Saft liegt.
Wenn das Fleisch zum Einsatz kommt nehme ich zuerst das Fleisch vorsichtig aus der es nun umgebenden Flüssigkeit - vorsichtig deshalb, weil es so zart ist, dass es beim Herausheben gerne durch sein Eigengewicht zerfällt.

Die Flüssigkeit gieße ich durch ein Sieb und stelle sie auf die Seite - auf keinen Fall wegkippen!
Nun wird das Fleisch zerpflückt.

Ich mariniere mit zwei drei Kellen der beiseite gestellten Flüssigkeit und einem guten Schuss Essig.
Aus dem Rest der beiseite gestellten Flüssigkeit kann man eine tolle BBQ-Soße bastel oder PulledPork-Schmalz gewinnen. Dazu die Flüssigkeit erkalten lassen und das oben abgesetzte Fett vorsichtig entnehmen: Bestes Schmalz wo gibt!


PULL IT!!

WAS MAN SONST NOCH PULLEN KANN?

Muss der Pulleralarm zwangsläufig schweinern sein? Nö, natürlich nicht! Man kann fast alles in diese magische Konsistenz versetzen - besonders prominent sind die folgenden Pullereien:

PULLED BEEF
Das funktioniert im Prinzip wie das Pulled Pork. Nur eben mit Rind. Auch hier eignet sich der Hals - geht aber auch mit der Brust. Bei der Temperatur würde ich 5° C weniger ansetzen, aber alle anderen Parameter belassen.

PULLED SALMON
Jawoll - mit Lachs geht das auch. Allerdings reichen hier 40 Minuten auf dem Grill oder im Ofen locker aus. Beim Rub und bei der Marinade passt Zitronenschale super dazu und gerne auch etwas gemörserte Fencehlsamen. Kräuter machen sich in allen Kombinationen gut dazu.

PULLED CARROTS
Das ist missverständlich - denn hier wird nicht gepulled. Man hat aber mit den Pulled Carrots eine wirklich leckere vegetarische/vegane Alternative zum Pulled Pork. Und so geht's:
  • 1 kg Karotten in dünne Scheiben verarbeiten
  • Mit dem oben beschriebenen Rub einreiben - Alternative dazu, wenn es schnelle gehen soll: mit Ras el Hanout und Chilipulver bestreuen
  • Ein Glas O-Saft darüber verteilen und mit Olivenöl betreufeln
  • Bei 180° C eine Stunde in den Ofen schieben.
Voilá: Pulled Carrots. Die passen auch wirklich gut zum Pulled Pork.


Ghee - flüssiges Gold!

Im Klärungsprozess trennen sich Milchzucker und Milcheiweiß vom Milchfett. Das Milchfett ist das, was übrig bleibt und was wir haben wollen. Durch den langen Prozess des Klärens aromatisiert man das Fett automatisch und es bekommt ein nussig-karamelliges Aroma. Außerdem hat man die Möglichkeit noch ein paar Aromaten hinzu zu fügen - z.B. Chili, Sternanis, Pfeffer, Vanille, ... da gibt es keine Grenzen.

Da die Lactose bei dem Prozess rausgefiltert wird eignet sich Ghee auch für Lactoseintolerantiker.

Zutaten

Viiiiiiieeeeeeel Butter
Aromaten nach Wahl (etwa: 1 Sternanis, 1 Stück Vanille, Stückerl Chili, Wachholderbeeren, ...)

So geht‘s

  • Butter bei niedriger Wärme auf der Herdplatte schmelzen
  • Aromaten hinzu geben
  • Über mindestens 3 Stunden zart blubbern klären – bis sich alle festen Stoffe am Boden absetzen und man einen klaren Blick durch die Butter hat
  • Danach die geklärte Butter idealerweise durch ein Passiertuch schütten um alle Schwebteilchen zu entfernen und dann in Gläser füllen.

Hier nochmal als Video:

Samstag, 30. Juli 2016

RedEyeGravyMascarpone

Eine Fusion.
Irre.
Verrückt.

Aber der HAMMER zu Fleisch.

Wa ist das?
Wie ist das passiert?

Ich versuche es zu erklären.

RED EYE GRAVY

Die Red Eye Gravy ist eine Soße aus den amerikanischen Südstaaten. Über diese bin ich bei einer der 1000 Foodreportagen gestolpert, die bei mir zumeist dann laufen, wenn ich grade am Kochen bin.

Die Soße funktionierte denkbar einfach. Ein amerikanischer Redneck der Stufe 7 brät Schinken in einer Pfanne an (womit er schon mal absolut recht hat). Den Bratensatz löscht er mit Kaffe ab, lässt das reduzieren und hat ne Soße. Krass. Ein Umami- und Röstaromenbooster. Ultraeasy und wirklich probierenswert.

WAS SOLL DAS MIT DER MASCARPONE??

Eine der allerbesten Reportagen über Essen und Köche ist die Serie "The mind of a chef", in welcher, erzählt von Anthony Bourdain, internationale Spitzenköche beim reisen, essen und kochen begleitet werden. Sehr inspirrierend.

In der zweiten Staffel geht es um Magnus Nilsson, den Chef des fast schon legendären Fäviken. Eine wirklich herausragende Sache war seine "angebrannte Sahne" - eine Soße, in der er Sahne in eine Pfanne gibt und sie kochen lässt bis zu dem Moment, wo sie gerade anbrennen will. Das sah umwerfend aus.

Irgendwas in meinem kleinen Hirn hat nun die Red Eye Gravy mit dieser verbrannten Sahne zusammen gebracht und das hier war das Ergebnis.

ZUTATEN und WIE
  • Eine Pfanne mit Bratensatz
    (Sie haben keine Pfanne mit Bratensatz? Ja meingott, dann braten Sie halt was!!)
  • Mit einem Espresso ablöschen
  • 500 gr (ja, ein halbes Kilo!) Mascarpone in die Pfanne und mit dem Bratensatzkaffee verrühren
  • Dann nicht mehr rühren und aufkochen, bis di Mascarpone beginnt am Pfannenboden anzukleben.
  • Uffbasse!! Es soll ja nicht richtig anbrennen!
  • Passiert das, dann Pfanne aus und alles gut verrühren
  • jetzt weiter würzen: bei mir kam noch ein EL selbst gemachte und ultrascharfe BBQ-Soße und etwas Rauchsalz dazu ... aber etwas Paprikapulver, frische Chili oder einfach nur Pfeffer machen da auch sicher Spaß.
Diese Soße zu Fleisch ... oh ja! Hammer!




Mittwoch, 2. Dezember 2015

MangoDrink (Verwandtschaft zum Lassi)

Denkbar einfach ist dieses Rezept. Echt. Aber es macht was her. Es schaut gut aus. Es schmeckt fabelhaft.

Dieser MangoDrink ist kein Lassi, da der Lassi um ein Lassi zu sein eigentlich Joghurt braucht. Sie können diesen Drink aber einfach zu einem Lassi umbauen, indem sie ... na? ... kommen sie drauf? ... na? ... ich verrate es später!

Lassi randa!
Also zum Drink, bevor er zum Lassi werden kann.

Zutaten für ca. 1,5 Liter

500 ml Mangopüree
100 ml Passionsfruchtsaft
1 Banane - wenn sie es süßer haben wollen, dann 2 (reif!)
600 ml Kokosmilch
200 ml Wasser

So geht's

  • Alle Zutaten bis auf das Wasser in einen großen Krug geben.
  • Pürieren.
  • Fertig.
  • Mit dem Wasser kann die Viskosität des Drinks dem eigenen Gusto anpassen. Mit dem Wasser ist es deutlich süffiger. Ohne ist es ein bisserl breiig.
Was man damit noch machen kann
  • In einen Lassi verwandeln, indem man die Kokosmilch durch Joghurt ersetzt oder ergänzt.
  • Andere Früchte dazu geben.
  • Etwas Honig dazu, wenn es auch mit 2 reifen Bananen nicht süß genug ist.
  • Buttermilch oder Kefir - grade im Sommer eine gute Alternative.
  • In Eiswürfelformen geben und einfrieren und dann zu einem Sorbet pürieren. Oder als Einlage für nen Prosecco verwenden = bombiger Aperitif.

Mein grüner Smoothie

Nennt mich nicht TRENDHURE, nur weil ich jetzt ein SmoothieRezept poste. Der macht auch jeden Scheiß mit. Aha ... hier jetzt auch ... nur weil es IN ist ...blablabliblablubb ... ist mir alles Wurscht ...

Der grüne Smoothie also. Ist ja momentan der absolut heiße Scheiß. Und wie viele Euronen man in so einen SmoothieMixer versenken kann, der aber auch wirklich alles smooth bekommt .... mmmmmmh ... KieselsteinSmoothie. Besonders viele Mineralstoffe! Legga!

Smoothie hier und Smoothie da und überhaupt. Und grün muss er sein und dann wird alles gut. Fit wird man. Und sexy. Und gesund. Und 100 wird man auch noch.

Fit, sexy und gesund bin ich schon und 100 will ich eigentlich gar nicht dringend werden. Aber irgendwie interessiert er mich trotzdem. Dieser Smoothie.

Ich mache mich an die Studie verschiedener Rezepte und fange an zu experimentieren ... denn eigentlich ist die Idee ja nicht schlecht. Man schnappt sich eine Reihe frischer Zutaten. Püriert diese roh und süffelt es weg. Praktisch. Schnell. Gesund noch dazu.

Schon die ersten Versuche zeigen: Nicht unvernünftig. Da kann was leckeres rauskommen. Aber nicht nur das. Ich mache die irritierende Feststellung: Es schmeckt nicht nur - ich fühle mich danach sogar tatsächlich besser. Also NOCH besser. Und das trotz einer sehr gesunden Basisskepsis.

Für meinen Smoothie habe ich keinen super teuren Spezialmixer benutzt sondern einen einfach Zauberstab, also ein handelsübliches Handpüriergerät. Pürieren Sie einfach ihre Hände darin!

Was beim Experimentieren als Rezept rauskam folgt nun!

Der Smoothie als Bestandteil eines hübschen Tellers mit GreenFood
Zutaten für ca. 1,5 Liter

400 gr frischer Blattspinat
200 ml Mangopüree
1 Avocado
1 Salatgurke
1 Banane
50 ml PassionsfruchtSaft
50 ml LimettenSaft
ca. 500 ml Wasser

So geht's

  • 100 gr Spinat und alle anderen Zutaten, bis auf das Wasser, in einen großen Krug geben.
  • Pürieren und nach und nach den restlichen Spinat dazugeben und unterpürieren.
  • Jetzt man man hübschen grünen Brei.
  • Nun nach und nach das Wasser dazu geben und weiter pürieren, bis die gewünscht Konsistenz erreicht ist. Ich weiß ja nicht, wie ihre generellen Viskositätsvorlieben so sind, ob sie eher der dic- oder dünnflüssige Typ sind :-).
BOAH - ist das einfach!!

Und man kann damit so schön spielen - folgende Variationen machen auch Spaß:
  • noch eine Handvoll Rukkola dazu - das gibt ein bisserl nette Schärfe ab. Geht auch, wenn man ein paar Radieserln dazu wirft.
  • Mangold zu oder statt Spinat.
  • Statt Wasser Apfelsaft nehmen.
  • Oder Birnensaft.
  • Mango durch Äpfel, Birnen, Trauben oder Kiwis ersetzen oder ergänzen.
  • Eine Handvoll Nüsse dazu geben.
Der Smoothie könnte die Lasagne der Neuzeit werden. Alles was man so im Kühlschrank findet wird zum Smoothie püriert. Nur nicht mit Käse überbacken, bitte - ansonsten ist eigentlich alles erlaubt.

Viel Spaß!